»Veganer Wein« – Düsseldorf kauft ein!

 

Allianz für Struktur & Substanz: Wein-Profi Dominik Hibbeln und Marktmanager Sven Knoren empfehlen Rot- und Weißweine des Weinguts Wagner Stempel.

Charaktervoll, eigenwillig, ungeschönt: Vegane Weine liegen im Trend. Bio-Winzer reagieren auf den neuen Bedarf und passen ihren Produktions-Prozess den Kunden-Bedürfnissen an: Siegel wie die Vegan-Blume der Vegan Society schmücken längst auch Weinflaschen und garantieren, dass bei der Herstellung keine tierischen Neben-Produkte und Rohstoffe eingesetzt; alle Zutaten tierversuchsfrei erzeugt wurden. Ist Rebsaft denn nicht per se vegan? Woran erkennt man veganen Wein? Und wie viel Tier steckt in “normalen” Weinen? Der Beitrag geht den Fragen auf den Grund!

Bio-Winzer keltern als Visionäre fern vom Mainstream. Die Messlatte liegt hoch: Gesunder Most gilt als bester Kellermeister, blitzsauberes Lesegut als Referenz. Puristisch in der Produktion, könnte die Auswahl kaum facettenreicher sein. Auch nicht gehaltvoller: So wartet das Winzer-Duo Martin & Georg Fußer mit einem biodynamisch erzeugten Riesling-Sortiment bester Lage und Substanz auf. Besonders präzise getroffen: der 2019er Jahrgang. Das trug dem Weingut aus Niederkirchen in Rheinland-Pfalz schon so manche Auszeichnung ein, darunter 90 Punkte im Falstaff Weinguide 2021. Spät-Burgunder runden das vegane Spektrum ab und belegen, dass die Brüder auch Pinot Noir können: eine Kollektion mit Stil.

Winzer mit Vision: Innovativ aus Tradition

Ebenfalls biologisch arbeiten die rheinhessischen Weingüter Wagner-Stempel (Charakterweine geprägt durch das vulkanische Terroir) sowie Dreissigacker, bekannt für Nachhaltigkeit und besonders schonende Verarbeitung. Mittels eigener Hefen entsteht dann ein Wein von Gestalt und Charakter, der sich mitunter die Freiheit herausnimmt, eine zweite, malolaktische Gärung zu durchlaufen. Weitsichtige Winzer lassen ihm seinen Willen und wissen, dass er am Ende sein Gleichgewicht findet und in der Vollendung stets brilliert. Weiteres Highlight im Sortiment: Erlesene Tropfen vom österreichischen Weingut Tement.

Aus Apulien grüßt ein rassiger Perrini Negroamaro 2017: Vegane Weine zaubern facettenreiche Aromen ins Glas.

Erkennbar an Siegeln wie der Vegan-Blume oder dem Respekt-Symbol: Vegane Weine zaubern facettenreiche Aromen ins Glas.

Ungeschönt & rein? Der Ritterschlag für veganen Wein!

Unmanipuliert und oft bewusst ohne Temperatur-Kontrolle: So viel Mut zu Natürlichkeit verdient einen Ritterschlag. Dachte man sich auch beim Gault Millau Weinguide und kürte Peter Jakob Kühn 2016 zum Winzer des Jahres. Viele seiner veganen Weine finden Sie auch bei uns im Crown, und das zu einem exzellentem Preis-Leistungs-Verhältnis: wie den Riesling Hallgarten "Rheinschiefer". Der 2017er Jahrgang ist geprägt von den klaren Aromen frischer Birnen, grüner Äpfeln, reifer Quitte, cremig-schmelzend am Gaumen und überrascht mit mineralischen Unternoten.

Ist Wein denn nicht immer „vegan“?

Auf den ersten Blick trifft das scheinbar zu: Weine werden aus Trauben gekeltert, Anbau und Lese erfolgen deshalb bei veganen und konventionellen Weinen stets in gleicher Weise. Innerhalb der Produktion konventioneller Weine jedoch kommen traditionell auch tierische Produkte zum Einsatz. Ihre Aufgabe: den Wein zu klären und von Schwebstoffen wie Schalen-Rückständen zu befreien, die den Geschmack trüben. Auch Hefen, welche die alkoholische Gärung bewirken, werden von Veganern häufig hinterfragt: Handelt es sich um Reinzuchthefen aus dem Labor oder natürliche Stämme? Vegan sind sie als Pilzerzeugnis immer. Soweit, so konform!

Huhn, Fisch oder Schwein? So viel Tier steckt im Wein!

Erst nach der Fermentation entscheidet sich, ob die Trauben zu einem veganen Erzeugnis verarbeitet werden. Sind Most oder Maische vergoren, erfolgt bei nicht-veganen Weinen nach der Filtration eine „Schönung“. Mineralische oder organische Ingredienzen tierischen Ursprungs dienen dann dazu, Trübungen zu klären, die während der Vinifikation entstanden sind. So enthält Rotwein oftmals Hühnereiweiß ("Album"); Milcheiweiß ("Kasein") oder Gelatine, wobei viele Weißweine Spuren der Mineralerde Bentonit aufweisen. Auch undeklariert kann ein Wein also vegan sein. In der Regel enthält konventioneller Wein jedoch organische Proteine, die Gerb- & Schwebstoffe binden, die seine Ästhetik beeinträchtigen und einen bitteren Geschmack erzeugen können.

Europaweit einzigartig in Angebot & Auswahl: Zurheides Weinwelt umfasst an die 253 Bio-Weine!

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Was zeichnet veganen Wein aus?

Vegane Weine werden konsequent nur mit pflanzlichen Schönungsmitteln produziert. Dazu zählen neben Bentonit auch Aktivkohle, vegetabile Gelatine und Pflanzenprotein aus Kartoffeln, Erbsen oder Bohnen. Manche Winzer gehen einen Schritt weiter und warten, bis die Trubstoffe sich von selbst am Boden absetzen: Dahinter steht ein ebenso traditionelles wie zeitaufwändiges Verfahren namens Sedimentation. Hilfsmittel aus getöteten Tieren sind tabu, auch die Schwimmblase von Fischen aus biologischer Tierhaltung – bei Bioweinen erlaubt – findet bei veganen Weinen keine Verwendung. Dank modernster Technologie müssen diese gar nicht mehr mittels tierischer Nebenprodukte geklärt werden. Vinologie für Fortgeschrittene!

»Weinabteilung des Jahres 2021«

Im Rahmen des ersten WEINWIRTSCHAFT wine trade summit wurden unlängst die Sieger der Wettbewerbe »Weinabteilung des Jahres 2021« bekannt gegeben: In der Kategorie „Selbstständiger Lebensmittel-Einzelhandel“ ging die begehrte Trophäe für die Beste Weinabteilung des Jahres an unseren Düsseldorfer Markt. Der Erfolg, so die Juroren, sei u. a. zurückzuführen, dass sich das Angebot nicht in Luxus verliert, sondern hochwertige Weine aller Preislagen umfasst. Die Verkaufsberater würden dabei zu fachkundigen Botschaftern der Weinwelt. Santé!